21.11.2023
Freie Wähler denken schon an Kommunalwahl 2026

Sich rechtzeitig auf Kandidatensuche begeben.

Emmerting. Auf der Jahreshauptversammlung der Freien Wähler Emmerting am vergangenen Dienstag in der Pizzeria Adria berichtete der  1. Vorsitzender Wolfgang J. Maier von den vielen Aktivitäten der Freien Wähler das Jahr über, Zweiter Bürgermeister Siegfried Ribesmeier  umriss die aktuellen politischen Themen mit denen sich der Gemeinderat gerade befasst und Altbürgermeister Josef Maier riet dazu sich rechtzeitig auf Kandidatensuche für die Kommunalwahl 2026 zu begeben.

Begonnen haben wir heuer mit einer Lebensmittel- und Spendensammlung für die Burghauser Tafel vor dem EDEKA-Markt, so Wolfgang J. Maier. Wir konnten hier der Tafel noch am selben Tag  1.332 Euro und 500 Kilogramm an Lebensmitteln übergeben. An der traditionellen Ostereiersuche in Kindergarten St. Nikolaus beteiligten sich mehr als 70 Kinder. Neu war die Aktion „a Faß`l fürs Straßl“, ein Gesprächsforum vor Ort um hier von den Bürgerinnen und Bürgern zu erfahren wo der Schuh drückt. Begonnen hat man damit in der Sternstraße und im nächsten Jahr wird diese Aktion fortgesetzt. Das Weinfest am 2. September war dann der absolute Höhepunkt und auch das Schafkopfturnier  am Tag zuvor war sehr gut besucht. Die Freien Wähler Emmerting sind jetzt auch auf Instagram  vertreten und haben dort bereits 60 Follower . Das Wahlergebnis von 15,8 %, das die Freien Wähler bei der Landtagswahl erzielten bezeichnete Maier als Riesenerfolg. Die Flugblatt-Affäre um Hubert Aiwanger, den Landesvorsitzenden der Freien Wähler,  hat sich hier in keinster Weise  auf das Ergebnis ausgewirkt. „Der Schuss ist eher nach hinten losgegangen“ so Maier zu der von der Süddeutschen Zeitung inszenierten Kampagne kurz vor der Landtagswahl. Den Rückhalt, den die Freien Wähler hier in unserer  Umgebung in der Bevölkerung haben konnte man auch beim Hohenwarter Festl`l deutlich erkennen, wenn man die Besucherzahlen der Landtagspräsidentin Ilse Aigner und die von Hubert Aiwanger gegenüber stellt. Mary Fischer hat leider den Einzug in den Landtag nicht geschafft und somit wird unser Wahlkreis auch die nächsten fünf Jahre nicht von einem Landtagsabgeordneten der Freien Wähler vertreten sein, so  Maier.

Schatzmeisterin Anja Maier trug dann den Kassenbericht vor. In Saldo ergab sich für 2023 ein leichtes Plus.  Josef Maier und Joseph Vorbuchner hatten die Kasse geprüft und der Schatzmeisterin eine tadellose Kassenführung bescheinigt. So schlugen sie der Versammlung die Entlastung der Kassierin und der Vorstandschaft vor, die von der Versammlung umgehend einstimmig erfolgte.

Zweiter Bürgermeister Siegfried Ribesmeier berichtete dann von den Themen mit denen sich der Gemeinderat aktuell gerade  beschäftigt oder in diesem Jahr beschäftigt hat. So wurde der Kindergarten St. Nikolaus um einen Neubau mit zwei Kindergartengruppen mit je 25 Plätzen und einer Kinderkrippe mit 30 Krippenplätzen  erweitert. Im Frühjahr  erfolgte die Einweihung.

Am Sportplatzgelände wurden die alten Umkleidekabinen mit dem alten Schützenhaus darüber abgerissen. Das hat Kosten in Höhe von 33.000 Euro verursacht.

Was mit dem alten Sportgebäude und dem alten Sportheim passiert ist noch nicht entschieden. Eine neue Nutzung der Gebäude ist noch nicht spruchreif. Ein Abriss würde hier sicher 100.000 Euro kosten, so. Ribesmeier dazu.

Noch nicht fertiggestellt sind die Außenanlagen um das neue Sportgebäude und auch die Parkplatzsituation ist hier noch unbefriedigend. Hubert Killinger ist hier dran und moniert dies  ständig im Gemeinderat.

Das Neubaugebiet „Am Saliterweg“ ist voll erschlossen. In Kürze  wird hier die Übernahme der  Infrastruktur  an die Gemeinde erfolgen. Die Erschließung dort erfolgte durch den privaten Investor des Baugebietes. Ein Mehrfamilienhaus ist dort bereits im Rohbau errichtet. In der Ortsmitte wurden sechs E-Ladesäulen aufgestellt und die Freiwillige Feuerwehr hat ein neues LF 10 erhalten. Die Anschaffungskosten betrugen hier 385.000 Euro. Für die FFW und den Bauhof wurde auch ein Notstromaggregat angeschafft um hier bei einem Blackout  eine  Not-Leitstelle betreiben zu können. Auch der Vorplatz des Feuerwehrhauses und des Bauhofs wurden neu gestaltet. Die Trägerschaft der Offenen Ganztagsschule wurde dem Kreisverband-Altötting des Bayerischen Roten Kreuzes übertrag. Der Jugendtreff musste wegen personellen Gründen zum 1. September geschlossen werden. Ein Weiterbetrieb ist fraglich weil der Zuschuss für die Personalkosten für den Betrieb des Jugendtreffs vom Landkreis gesenkt wurde.

Zum geplanten Windpark im nahen Staatsforst gibt es nur vage Informationen, so Ribesmeier und so hat der Emmertinger Gemeinderat dazu auch noch keine Entscheidung getroffen. Zudem ist hier  die Aussage, „Emmerting macht hier das Kraut auch nicht mehr fett“  nicht sehr motivierend. Bisher hieß es ja immer wir befinden uns hier in einem Schwachwindgebiet. Zudem, so Ribesmeier wird der Wald bei Stürmen anfälliger was den Windbruch betrifft wenn man hier viele Lücken für die Windräder schlägt. Bürger- oder Ratsbegehren dazu sind in Mehring, Haiming, Marktl und Neuötting geplant, aber verhindern werden wir den Windpark im Staatsforst nicht können“, so Ribesmeier.

Wichtig ist ein behindertengerechter, verkehrssicherer Übergang über die Hauptstraße, gerade wegen der Bewohner des Seniorenhauses und der neuen Knoglerhofes. Im nächsten Jahr wird er gebaut, so Ribesmeier.

Ebenfalls im nächsten Jahr steht der Ausbau der Sengstraße bevor. Mittlerweile  sind 160 Fernwärmeanschlüsse in der Gemeinde verlegt, darunter  in alle kommunalen Gebäude.   2024 soll es mit der Fernwärme in der Hauptstraße, dem Fischerweg, der Sternstraße und in der Fadingerstraße   weitergehen. Langfristig soll das ganze Siedlungsgebiet mit Fernwärmeleitungen erschlossen werden.

Altbürgermeister Josef Maier richtete an die Vorstandschaft dann den Hinweis mit der Kandidatensuche für die Kommunalwahl 2026 schon jetzt zu beginnen, damit jeder Platz auf der Liste der Freien Wähler wieder mit einer Kandidatin oder einem Kandidaten besetzt werden kann. „Wir haben schon seit längerem eine Schattenliste“ antwortet Wolfgang J. Maier darauf. „Wir wollen 2026 auf jeden Fall mit einer vollen Liste antreten“, so der Vorsitzende.

2024 wird es wieder eine Ostereiersuche der Freien Wähler geben, die Aktion „a Faß´l fürs Straßl“ wird fortgesetzt und es ist ein Informationsabend mit Mary Fischer geplant. Wegen des 150jährigen Gründungsjubiläums der FFW-Emmerting wird es aber kein Weinfest der Freien Wähler geben.

Zum Abschluss der Versammlung erinnerte Wolfgang J. Maier noch daran dass vor 45 Jahren, also 1978 zwei  heutige  Grandseniors der Emmertinger Freien Wähler nämlich Josef Sandhöfner und Franz Bäuerl als frische Kräfte in den Gemeinderat eingezogen sind. Franz Bäuerl gehörte dem Gemeinderat dann 18 Jahre an, Josef Sandhöfner 30 Jahre. Beide haben somit einen maßgeblichen Anteil an der Entwicklung der Gemeinde Emmerting  mitgetragen.

Quelle/Foto: Mike Fuchs